Das Getriebeöl ist das wichtigste Schmieröl im Auto. Das Getriebeöl sollte mindestens einmal im Autoleben gewechselt werden. Doch wann genau muss das Getriebeöl gewechselt werden und welche Kosten fallen dabei an? Diese und viele weitere spannende Fragen klären wir in diesem Blogbeitrag!

Was ist Getriebeöl überhaupt?

Das Getriebeöl ist ein sehr wichtiges Öl, was aus dem Auto kaum wegzudenken ist. Getriebeöl wird in das Getriebe eingefüllt und ist dafür da dieses vor Verschleiß zu schützen. Das ist gerade so wichtig, um einem Getriebeschaden vorzubeugen. Der Kauf eines neuen Getriebes ist sehr teuer und sollte in jedem Fall vermieden werden. Damit das Getriebeöl jedoch seine Aufgabe richtig erfüllen kann, muss das Öl stets dünnflüssig sein, damit es seine Schmierfunktion nicht verliert. Das Getriebeöl hat außerdem einen kühlenden Effekt, der dem Getriebe zugutekommt. Bei der hohen Reibung im Getriebe entsteht viel Wärme, welche durch das Öl gut an den Kühler abgegeben werden kann. Dieser Effekt verhindert es, dass sich das Metall des Getriebes ausdehnen kann und beugt somit auch hohen Verschleiß vor. 

Weshalb ist ein Getriebeöl wechsel nötig?

Im Laufe der Jahre kann das Getriebeöl seine wichtige Funktion verlieren. Denn mit der Zeit setzt sich durch die hohe Reibung und den hohen Druck im Getriebe, verschiedenste kleine Partikel im Öl ab, welche die Schmierfähigkeit maßgeblich beeinträchtigen. Viele Hersteller bieten Ihr Getriebeöl mit einer Lifetime-Füllung an, welche jedoch nur bis um die 150.000 bis 180.000 Kilometer lang hält. Wenn Sie noch länger mit Ihrem Auto problemlos fahren möchten, sollten Sie spätestens ab diesem Zeitpunkt Ihr Getriebeöl wechseln. Anders als beim Motoröl wird das Getriebeöl wesentlich weniger beansprucht, weshalb die Wechselintervalle hier deutlich größer und breiter gefächert ausfallen können. Fallen Sie jedoch nicht auf die Angaben der Hersteller rein, die behaupten, dass ihr Getriebeöl das ganze Auto Leben lang hält. Wechseln Sie Ihr Öl lieber frühzeitig!

Was wird bei einem Getriebeölwechsel gemacht?

Den Getriebeölwechsel führt man häufig in einer Werkstatt durch. Muss das Getriebeöl nur aufgefüllt werden, kann man dies in wenigen Schritten auch ganz einfach Zuhause selbst auffüllen. Für einen ganzen Wechsel des Getriebeöls müssen Sie jedoch in die Werkstatt fahren, da dieser nicht so einfach vorgenommen werden kann. Bei einem Getriebeölwechsel muss zunächst das alte Getriebeöl abgelassen werden, bevor das neue Getriebeöl eingefüllt werden kann. Dazu wird das Getriebeöl über eine Ablassschraube entlassen. Ist das alte Öl komplett entlassen, kann neues eingefüllt werden. Für ein Schaltgetriebe ist es mit dem Getriebeölwechsel bereits getan. Anders sieht es jedoch bei einem Automatikgetriebe aus, denn hier bleibt oftmals ein Rest des Öls im Getriebe zurück, da dieses nicht rückstandslos entfernt werden kann. Bei einem Automatikgetriebe ist daher oft auch eine Getriebespülung notwendig. 

Mit einer Getriebespülung kann der Rest des Öls fast komplett entfernt werden, sodass Sie wieder sauberes Getriebeöl in Ihrem Getriebe haben, welches Ihr Getriebe richtig schützt. Bei einer Getriebespülung wird mit viel Druck das restliche Öl aus dem Getriebe gespült. So können auch die kleinsten festhängenden Partikel aus dem Ölkühler und dem Filter des Getriebes entfernt werden. Grundsätzlich empfiehlt sich eine regelmäßige Getriebespülung, insbesondere bei Automatikgetrieben, da mit einem Getriebeölwechsel nicht das komplette Öl aus dem Getriebe entfernt werden kann und die kleinen Schmutzpartikel sich mit dem neu eingefüllten Getriebeöl vermischen können.

Wann sollte ich das Getriebeöl wechseln?

Auch wenn verschiedene Hersteller Ihnen ein super langlebiges Getriebeöl versprechen, sollten Sie Ihr Getriebeöl in regelmäßigen Abständen auswechseln, um schlimmere Schäden wie einen Getriebeschaden zu verhindern. Wir empfehlen Ihnen  das Getriebeöl alle 6 bis 8 Jahre oder alle 50.000 bis 100.000 Kilometer durchzuführen. Besonders bei Autos mit Automatikgetrieben sollten Sie den Wechsel und die Getriebespülung lieber zu früh durchführen als zu spät. Denn ein neues Getriebe kostet Sie im Nachhinein wesentlich mehr als ein komplett neues Getriebe oder eine Reparatur. 

Ölwechsel oder reicht nachfüllen?

Viele stellen sich oft die Frage, ob es nicht ausreicht das Getriebeöl einfach aufzufüllen anstatt es direkt austauschen. Das Nachfüllen des Getriebeöls bringt Ihnen nicht viel, da das alte Öl zusammen mit den kleinen Schmutzpartikeln sich immer noch im Getriebe befindet. Das Nachfüllen des Getriebeöls empfiehlt sich, nur wenn beispielsweise bei einer Inspektion festgestellt wird, dass Ihr Getriebeölstand zu niedrig ist. Auch während der Fahrt können Sie an einigen Punkten feststellen, dass Ihr Getriebeölstand zu gering ist. 

Getriebeölstand zu niedrig - Das sind die ersten Anzeichen

Ist der Getriebeölstand zu niedrig kann es schnell zu schlimmeren Folgen kommen. Bemerken Sie also, dass der Getriebeölstand zu niedrig ist, sollten Sie dieses schnellstmöglich wieder auffüllen. Wir zeigen Ihnen die ersten Anzeichen, die auf einen zu niedrigen Getriebeölstand deuten können. 

Ist der Ölstand im Auto zu niedrig, so können Sie dies oftmals an einem verzögerten Schaltverhalten feststellen. Beim Schaltvorgang in höher Gänge kann es schwieriger sein den Gang einzulegen und es kann zum Ruckeln kommen. Auch ungewohnte Geräusche beim Fahren können auf ein zu niedrigen Getriebeölstand hindeuten. Oftmals bemerken Sie bei einem zu niedrigen Getriebeölstand auch ein Fleck unter dem Auto. Sehen Sie also einen dunkleren Fleck unter dem Auto, können Sie sich sicher sein, dass es um Getriebeöl handelt. Um wirklich sicher zu sein, sollten Sie jedoch den Getriebeölstand in regelmäßigen Abständen messen.

Wie kann ich den Getriebeölstand selbst messen?

Der Getriebeölstand kann durch eine einfache Kontrolle gemessen werden. Bei dem Vorgang unterscheiden sich jedoch Automatikgetriebe und Schaltgetriebe voneinander. 

Der Ölstand kann bei einem Automatikgetriebe ganz einfach mithilfe eines Messstabs gemessen werden. Hierfür sollte das Auto zunächst warm gefahren sein und an einer ebenen Oberfläche abgestellt werden, damit das Messergebnis nicht verfälscht wird. Wichtig ist, dass der Ölstand bei laufendem Motor überprüft werden sollte. Mit einem speziellen Draht können Sie nun den Getriebeölstand messen und erkennen, ob Getriebeöl aufgefüllt werden muss. 

Während der Getriebeölstand bei einem Automatikgetriebe ganz einfach selbst gemessen werden kann, ist dies bei einem Auto mit Schaltgetriebe etwas komplizierter. Das liegt vor allem daran, dass bei einem Schaltgetriebe das Getriebe mittig angebracht ist. Um den Getriebeölstand bei einem Auto mit Schaltgetriebe zu messen, muss das Auto auf eine Hebebühne gefahren werden. Nur so kann man an das Getriebe herankommen und den Ölstand messen. Genauso wie bei dem Automatikgetriebe auch, wird hier ein spezieller Draht durch die Öleinfüllschraube eingefüllt, um den Ölstand zu messen.

Was kostet ein Getriebeölwechsel?

Wie teuer ein Getriebewechsel ist, hängt von der Art des Getriebeöls und der Werkstatt ab. Ein Getriebe kann um die 6 bis 12 Liter Öl aufnehmen, je nachdem für welches Öl Sie sich entscheiden, können die Kosten variieren. Die Kosten bei dem Getriebeölwechsel setzten sich aus dem verwendeten Material, also in diesem Fall das Getriebeöl und der aufgewendete Arbeitsaufwand. In den meisten Fällen kommen Sie mit rund 200 Euro bei einem Getriebeölwechsel weg. Grundsätzlich kann man sagen, dass der Ölwechsel für Automatikgetriebe teurer ist als für Schaltgetriebe. Der Ölwechseln dauert meist nur wenige Minuten, bis Sie dann mit Ihrem Auto die Werkstatt wieder verlassen können. 

Entscheiden Sie sich doch auch für eine Getriebespülung, so kann dies teurer werden. Bei einer Getriebespülung wird das gesamte Getriebe mit verschiedenen Reinigungsmitteln gespült. Der Arbeitsaufwand und der Materialaufwand sind hier wesentlich höher, weshalb die Kosten auch höher sind. Dennoch ist eine Getriebespülung, insbesondere bei Automatikgetrieben sehr empfehlenswert!